Städtetrip mit der Familie nach New York

Melanie Kallscheuer
am 18.01.2022

14.10.2019 – 21.10.2010

Vereinigte Staaten von Amerika

3 Personen

Zeit mit der Familie
Städte erleben

Mein Reiseerlebnis

Herbstferien 2019: New York, wir kommen!

Unser Sohn ist zu diesem Zeitpunkt 7 Jahre alt und uns packt die Lust, auch einmal weiter weg zu verreisen.

Muss es gleich die riesige Metropole New York sein? Klar, warum nicht!?

Die Vorbereitungen haben gezeigt, dass es für Kinder in New York unendlich viele Möglichkeiten zu entdecken gibt und man immer wieder kleine Auszeiten in Parks und auf Spielplätzen einrichten könnte.

Außerdem haben wir das Glück, dass wir in New York von einer lieben Freundin und ehemaligen Kollegin erwartet werden und sie sich durch viele Besuche ihrer eigenen Familie bestens mit Kids im „Big Apple“ auskennt. Kann also nichts schiefgehen!

Mit der Eurowings geht es ab Düsseldorf zu unserer 7-tägigen Reise auf direktem nach New York, die Flugdauer beträgt ca. 8,5 Std.

Wir haben uns entschieden einen Flug am Nachmittag zu wählen, damit wir vor Ort gleich ins Bett fallen und am nächsten Morgen ausgeruht in den Tag starten können. Landen werden wir am John F. Kennedy-Flughafen, dem größten der drei Flughäfen in New York. Er liegt im Stadtteil Queens und ist ca. 24 km von Manhattan entfernt. Von allen drei Flughäfen gibt es die Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis und privaten Shuttle-Anbietern in die Stadt zu gelangen. Wir entscheiden uns für das Taxi, da das Checken der Einreiseformalitäten viel Zeit in Anspruch genommen hat und wir recht müde sind. Für die Taxifahrt in die Stadt gibt es einen Festpreis (dieser gilt nur für die Fahrt vom Flughafen in die Stadt und nicht umgekehrt!), der liegt bei ca. $75 und die Fahrt dauert je nach Lage des Hotels und Verkehrslage ungefähr 60-90 Minuten.

Die ersten drei Nächte, bevor wir nach Long Island/Queens zur Freundin umziehen, verbringen wir im Hilton New York Midtown in Manhattan in der Nähe des Times Square, welches wir aufgrund der zentralen Lage und Bezahlbarkeit gewählt haben. Das Hotel ist schon etwas älter und die Zimmer sind deutlich in die Jahre gekommen, aber wir werden unser Zimmer ja auch nur selten zu sehen bekommen. Hotels in zentraler Lage sind meist teuer und manchmal muss man einfach Kompromisse eingehen, wenn es um die Schönheit geht.

Wir sind keine Frühaufsteher um jeden Preis und beginnen die Tage in New York langsam und mit einem ausgiebigen Frühstück. Angst etwas vom Tag zu verpassen haben wir nicht, wir möchten alles in Ruhe und ohne Zeitdruck anschauen, die Stadt genießen und uns treiben lassen. Es würde nichts bringen unseren Sohn von einer Sehenswürdigkeit zur anderen zu schleppen und am Ende des Tages wäre nichts außer Frust und platten Füßen übriggeblieben. Was wir schaffen ist prima, was nicht bleibt für das nächste Mal übrig!

So beginnt unser erster Tag mit einem Bummel über die 5th-Avenue, einem kurzen Abstecher in den Trump Tower und Tiffany`s, vorbei am Rockefeller Center, der St. Patricks Cathedral und unzähligen Boutiquen und Flagship-Stores.

 

Am Mittag erwartet uns bei strahlendem Sonnenschein unsere Freundin in ihrem Lieblingspark, dem Bryant Park zu einem Picknick. So, wie es die New Yorker in ihrer Mittagspause auch gerne machen, sitzen wir in der Sonne und lassen das hektische Leben an uns vorbeiziehen. Was für ein herzliches und warmes „Hello“ mitten in New York! Wir fühlen uns in der Stadt angekommen und irgendwie auch ein bisschen heimatlich mit unserer stadtkundigen Freundin an der Seite.

 

Direkt am Bryant Park befindet sich die New York Public Library mit ihren beiden berühmten Löwen am Eingang. Ich hatte gelesen, dass es eine Bibliothek für Kinder gibt und dort die Original Plüschfiguren von Winnie Puh und seinen Freunden ausgestellt sind. Die wollen wir natürlich sehen und machen uns auf den Weg in dieses wunderschöne Gebäude, welches eine der größten Bibliotheken auf der ganzen Welt ist. Gleich im Erdgeschoß finden wir den berühmten Bären und seine Freunde hinter einer Glasscheibe mitten im Leseraum der Kinder. Sie sehen aus wie die heißgeliebten Kuscheltiere eines Kindes und scheinen viel erlebt zu haben! Nach der ausgiebigen Bewunderung führt uns unsere Freundin auf direktem Weg zum Herzstück der beeindruckenden Lesesäle, den „Rose Main Reading Room“ in der 3. Etage. In allen Lesesälen und auf den Gängen herrscht absolute Ruhe, die Bücher werden mit einem kleinen „Zug“ aus der unterirdischen Bibliothek zu den Lesern transportiert - sehr beeindruckend alles! Kein Wunder, dass die National Library Drehort für viele Filme war: Ghostbusters, Spider Man, The Day After Tomorrow etc. …

 

Nun soll es aber auch endlich mal eine Fahrt mit der Subway „Sub“ sein. Wir fahren Downtown in Richtung One World Trade Center. Das höchste Gebäude New Yorks steht auf Ground Zero, direkt neben dem 9/11 Memorial. Spontan entscheiden wir uns aufgrund geringer Wartezeit hinaufzufahren und uns einen ersten Überblick über die Stadt von oben zu verschaffen. Was wir nicht erwartet haben: Schon die Fahrt mit dem Aufzug und das oben ankommen ist ein absoluter Wow-Moment! Ich werde es an dieser Stelle nicht näher beschreiben, denn es gehört auf die To-Do Liste dieser Stadt und muss erlebt werden!

 

Da unser Hotel in Fußnähe des Times Square liegt, legen wir am Abend noch einen kurzen Zwischenstopp dort ein, um die Leuchtreklame im Dunkeln zu bewundern, bevor wir müde und geflasht von unzähligen Eindrücken ins Bett fallen.

 

Der nächste Tag beginnt mit einem Besuch des „Christmas in New York“, dem M&M's und Disney Store auf dem Times Square. Die Zeit am Vormittag ist schnell verbummelt, bevor für meinen Mann und Sohn am Nachmittag eine Führung durch den Madison Square Garden auf dem Programm steht. In der Zwischenzeit versuchen meine Freundin und ich noch Karten für das Basketball-Spiel der NY Knicks am Abend zu ergattern um die beiden damit zu überraschen. Überraschung geglückt! Das berühmte Kaufhaus Macy‘s ist direkt nebenan und will natürlich auch besucht werden. Vorsicht! Hier kann man sich wirklich leicht verlaufen und die Zeit vergessen!

 

Uns Mädels treibt es am Abend wieder in Richtung Times Square und Broadway. Ich dachte mir, für einen Mädelsabend wäre ein Besuch im „Ellens Stardust Diner“ eine nette Idee. Typisch touristisch, trotzdem aber ein Erlebnis! Hier singen die Kellnerinnen und Kellner während ihrer Arbeit live. Und was für unglaubliche Stimmen darunter sind! Auch wieder so ein Moment, der mich total überrascht! Die Stimmung war absolut fantastisch und sogar unser Schokoladenkuchen hat super geschmeckt. Kein Geheimtipp, aber schon irgendwie ein Moment, der in Erinnerung bleiben möchte.

 

Der nächste Tag ist mein Geburtstag. Was will man sich mehr wünschen als diesen Tag in New York zu verbringen? Eigentlich nichts, oder vielleicht doch? Ich möchte auf das Empire State Building - aber bitte abends, wenn die Stadt blinkt und glitzert!

 

Am Vormittag ist der Treffpunkt mit unserer Freundin jedoch erstmal Little Italy, von wo aus wir nach Chinatown laufen. Was für eine andere Welt! Wir lassen uns Zeit, streifen durch die Stadtviertel und probieren hier und dort ein paar Köstlichkeiten. Ein Gläschen Sekt zum Anstoßen gibt es am Nachmittag in einer Rooftop Bar, auch die darf im New York Programm keinesfalls fehlen.

 

Im Anschluss an die Pause geht es endlich in Richtung Empire State Building. Man muss viel Zeit einplanen, denn hier ist der Weg das Ziel! Es gibt verschiedene Ausstellungen, in denen eindrücklich Konstruktion, Bau und Eröffnung des Gebäudes dargestellt werden, aber auch die moderne Zeit findet ihren Platz in der Ausstellung. Alles in allem absolut toll gemacht und ein Erlebnis für die ganze Familie! An King Kong vorbeigeschlichen ist es endlich so weit: Die Stadt liegt in der Dämmerung und wir kommen in der 86. Etage an! So langsam gehen überall die Lichter an und die Stadt fängt an zu glitzern und zu leuchten. Wir erkennen den Times Square, wie er unter uns hell leuchtet und eigentlich nur ein kleiner Fleck ist. Die Abendstimmung mit ihren Millionen Lichtern taucht die Stadt in ein ganz besonderes Flair und ich fühle meinen ganz persönlichen Gänsehautmoment im Big Apple! Ein absolut toller Ausklang für einen Geburtstag in New York!

 

Heute ist Umzugstag. Wir dürfen vier Tage bei meiner Freundin in Queens/Long Island wohnen. Sie wohnt dort zusammen mit ihrem Mann in einem schönen Appartement mit Blick auf den East River und die Skyline. Darauf habe ich mich besonders gefreut, denn ich kannte diesen atemberaubenden Ausblick schon von vielen Fotos! Hier lässt sich der Tag nach der Hektik in der Stadt so richtig gut ausklingen!

 

Bei der Planung haben wir überlegt, wenn unser Sohn genug von der Stadt hat, mit den Freunden über das Wochenende Richtung Hamptons zu fahren und es ruhig am Strand angehen zu lassen.Von Long Island aus ist man nämlich in zwei Stunden in schönster Natur mit endlosen Stränden! Dieser Vorschlag gefiel ihm aber gar nicht, denn er möchte weiter die Stadt erkunden und zeigt von Müdigkeit oder Überdruss keine Spur und äußert sogar den Wunsch, eines Tages Bürgermeister von dieser tollen Stadt zu werden!

 

Also machen wir uns am Nachmittag auf den Weg zur Freiheitsstatue. Wie erwartet sind wir nicht alleine unterwegs und es Bedarf einiges an Geduld die Warteschlange bis zur Fähre durchzustehen. Aber einmal am Ziel, ereilt uns schon wieder einer dieser besonderen Momente: Wir stehen tatsächlich auf Liberty Island unter der Freiheitsstatue von New York!

 

Ja, wir sind in New York! Von der Fähre aus hat man übrigens einen wunderschönen und ganz anderen Blick auf die Skyline der Stadt.

 

Wieder zurück auf dem Festland erwartet uns unsere liebe Freundin zu einem Bummel durch den Financial District, vorbei an der weltberühmten New Yorker Börse und einer Fährüberfahrt nach Brooklyn.

 

New York vom Wasser aus zu erleben, ist eine absolut tolle Wahl der Fortbewegung! Es entschleunigt sofort von der Hektik und man sieht viele Dinge, die die Wolkenkratzer verbergen.

 

Wir bummeln durch das hippe Brooklyn, schlendern durch den Time Out Market und legen selbstverständlich einen kurzen Fotostopp an der Ecke Water & Washington Street ein um die Manhattan Bridge zwischen den Häuserfronten zu fotografieren. Zum Abschluss des Tages habe ich mir für unseren Sohn einen Besuch bei Janes Carousel gewünscht. Das Karussell dreht sich seit 1922 im Brooklyn Bridge Park und besteht aus handgeschnitzten Pferden. Geschützt wird es durch einen minimalistischen Glasbau, so dass man das ganze Jahr über eine Fahrt unternehmen kann. Die Lage und Aussicht des Karussells direkt am East River mit Blick auf die Skyline ist wunderschön, sogar so schön, dass es schon fast kitschig wirkt.

 

Der erste Tag auf Long Island verging wie im Flug. Den zweiten beginnen wir damit ein bisschen die Sonne und die Umgebung zu genießen, schlendern entlang des Pepsi Cola und Long Island Signs entlang der Uferpromenade, welche durch Ihren grandiosen Ausblick auch oft in Filmen zu entdecken ist. Auf dem Weg in Richtung Subway zeigt uns unsere Freundin noch die Bar in dem der Film „Cocktail“ gedreht wurde, ein paar der typischen Häuserfronten die man z.B. in der Serie „King of Queens“ sieht und welche gerade mit prächtiger Halloween Dekoration verziert sind - und weiter geht es in Richtung Rockefeller Center und der „Top of the Rock“ Aussichtsplattform - man erreicht Manhattan von Queens aus übrigens schon nach einer nur etwa 20-minütigen Subwayfahrt.

 

Von hier aus haben wir einen wunderschönen Blick auf „unser“ Empire State Building und den Central Park, welcher am Nachmittag auf besondere Weise von uns erkundet wird. Denn für den Nachmittag haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und möchten den Park mit den „Drahteseln“ erkunden. Picknickkorb ist gepackt und los geht es. Mit den Fahrrädern dürfen wir nur außen herumfahren und nicht quer durch. Wir schaffen es aber tatsächlich einmal ganz herum zu radeln, und haben einen guten Eindruck davon bekommen, wie riesig der Park ist!

 

Am nächsten Tag lässt uns die Sonne einmal im Stich, es regnet in Strömen. Wir entscheiden uns sehr spät am Nachmittag das American Museum of Natural History zu besuchen, welches als Vorlage für den Film „Nachts im Museum“ gedient hat. Unser Sohn wünscht sich, die großen Dinosaurierskelette zu sehen. Leider sind wir etwas spät und die Warteschlange scheint endlos, so dass wir nur noch wenig Zeit für das gesamte Museum haben. Die Skelette schaffen wir aber trotzdem und es sieht auch alles genauso aus wie im Film.

 

Auch unser letzter Tag in New York ist leider etwas verregnet. Wir beschließen aber zusammen mit unseren Freunden auch diesen Tag in der Stadt zu verbringen und machen uns auf den Weg in Richtung Grand Central Terminal. Umgangssprachlich auch „Grand Central Terminal Station“ genannt, ist dieser Bahnhof weltweit der mit den meisten Gleisen. Das imposante Empfangsgebäude ist bekannt für die wunderschöne Deckengestaltung mit ihrem Sternenhimmel und den Tierkreiszeichen, sowie ihrer markanten Uhr in der Mitte der Halle. Der Bahnhof birgt aber auch einige Geheimnisse, die es gilt entdeckt zu werden. Eines verrate ich vorab: schonmal etwas von der „Whispering Gallery“ (Flüstergalerie) gehört? Diese befindet sich in der Nähe der Oyster Bar. Die großen Torbögen sorgen dafür, dass aus Geflüster ein lautes Gespräch wird. Der eine steht auf der einen Seite, der andere auf der gegenüberliegenden Seite, beide gucken Richtung Wand und flüstern in die Ecke. Ihr werdet überrascht sein, was ihr alles hören könnt!

 

Am Mittag stärken wir uns im Chelsea Market bevor es zu einem Teil des neuen New Yorks geht: wir machen einen Spaziergang auf der High Line. Die High Line ist eine ca. 2 km lange und über dem Boden liegende, nicht mehr als solche genutzte Güterzugtrasse, die zu einer Parkanlage, dem High Line Park umgebaut wurde. Diese schlendern wir entlang und enden in dem neu entstandenen Stadtviertel Hudson Yards. Die bislang bekanntesten Sehenswürdigkeiten des immer noch im Bau befindlichen Stadtteils ist das „The Vessel“ deren Form an einen Bienenstock erinnert und aus 154 Treppen und 80 Aussichtsplattformen besteht, sowie die im letzten Jahr eröffnete Aussichtsplattform „The Edge“.

 

Wenn auch regnerisch, aber uneingeschränkt erlebnisreich neigt sich unser letzter Tag in New York dem Ende entgegen. Uns fällt es schwer die Koffer zu packen, der Big Apple hat uns als gesamte Familie in den Bann gezogen und wir sind total begeistert, dass es uns unser Sohn so leicht gemacht hat mit ihm zusammen die Stadt zu entdecken. Neugierig hat er jeden Tag begonnen und ist täglich gut und gerne 10 km mit uns durch die Stadt gelaufen. Selbst am Abreisetag hat er noch nicht genug gesehen und möchte auf jeden Fall vor Abflug am Abend noch über die Brooklyn Bridge spazieren. Juhu! Wir haben ein echtes Reisekind und werden definitiv wieder kommen!

 

Mein Fazit: New York lässt sich prima mit Kindern erkunden, man muss sich nur trauen! Die Stadt hat viele, viele kinderfreundliche Angebote, die man sehr gut ins Sightseeing-Programm integrieren kann. Wenn man nicht von einem Ort an den anderen hetzt und sich einfach ein wenig treiben lässt, bleibt es ein faszinierendes Erlebnis für die ganze Familie.

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