Costa Rica – unterwegs im grünen Paradies. Pura Vida!

Yvonne Wolfrum-Hartmann
am 01.02.2019

18.12.2018 – 10.01.2019

Costa Rica

3 Personen

Länder erleben

Mein Reiseerlebnis

Los geht es. Mit Air Canada über Toronto reisend erreichen wir San José. Der Premium Economy Klasse dank fühlen wir uns recht fit. Für die ersten zwei Nächte habe ich zur Akklimatisierung eine kleine Lodge außerhalb von San José vorgesehen. Hier finden wir ein geräumiges Zimmer mit offenem Bad, einen wundervollen Garten und sehr nette Gastgeber vor. Insgesamt gibt es lediglich 6 Zimmer dort. Ein reichhaltiges Frühstück mit frischen Früchten steht jeden Morgen bereit. Alles sehr familiär. Man trifft andere Reisende auf der Terrasse, welche auch als Bar fungiert und einem Austausch unter Globetrottern steht nichts mehr im Wege. Spannend unsere Geschichten, die wir dort austauschen.

Für den kommenden Tag steht ein Besuch bei einem indigenen Stamm auf unserer Agenda. Gerne möchten wir mehr wissen über die Ureinwohner, deren Bräuche und Traditionen. Wir treffen den Häuptling und dieser führt uns durch die Besiedlung. Die Behausungen bestehen aus Holz und Palmblättern. Interessant auch die Erzählungen über die medizinischen Anwendungen. Wir sollen einen großen mächtigen Baum umarmen und spüren, wie dieser uns heilt. Mit Skepsis lassen wir uns darauf ein und in der Tat meinen wir etwas „Besonderes“ zu spüren, während wir dort stehend eine ganze Weile den Baum umarmen.

Unsere nächste Tour führt uns zum aktiven Vulkan Irazu mit seiner langen Geschichte von Eruptionszyklen. Unser englischsprachiger Guide führt uns ein in die Besonderheiten des 3432m hohen „Hügel des zitternden Donners“. Wir haben Glück und gute Sicht. Somit können wir beide Küsten erblicken. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, denn über Tag zieht sich das Wetter meistens zu.

Heute werden wir mit einem Kleinbus abgeholt. Unsere Fahrt durch den Nationalpark Braulio Carrillo führt uns in die karibische Tiefebene. Im Restaurant Fogon de Loala, kurz vor Guápiles stärken wir uns, bevor es vorbei an weiten Bananenplantagen bis zur Bootsanlegestelle in Goshen geht. Eine 40-minütige Fahrt bis zur Lagune „Madre de Dios“ beginnt. Hier steigen wir in einer Lodge für 2 Nächte ab. Unser Bungalow ist modern und nachhaltig gebaut. Die Lage ist phänomenal – umgeben von der Natur mit ihrer Vielfalt von Tieren und Pflanzen. Dank der abgeschiedenen Lage haben wir weder Handyempfang noch Wifi und dürfen uns ganz und gar auf die Natur und deren Geräusche konzentrieren. Zunächst eine ungewohnte Situation und Herausforderung. Ganz schnell jedoch wissen wir diese wertvolle Zeit zu genießen und zu schätzen. Wir starten unsere Entdeckertour mit Kamera ausgestattet, denn irgendwie scheut uns noch die Zurückgeworfenheit. Vorbei an ein paar einfachen Häusern starten wir unseren Besuch der lokalen Schule und erhalten Einblick in die Lebensverhältnisse der lokalen Bevölkerung. Hier wird Fussball gespielt! Es gibt einen lokalen Fussballplatz. Vor dem Abendessen im Open-air Restaurant erholen wir uns noch in der eigenen Hängematte mit einem guten Buch. Morgen wollen wir die kostenlosen Kajaks für eine Tour nutzen und uns erwartet eine Wanderung mit einem Guide, der uns die Region sowie die Pflanzen- und Tierwelt erklärt.

Das Zwitschern der Vögel und Rufen der Brüllaffen weckt uns rechtzeitig. Denn heute geht unsere Reise weiter. Wieder per Boot und weiter im Bus bis zu unserem Treffpunkt für die Mietwagenübernahme. Denn ab jetzt fahren wir in Eigenregie. Gewählt haben wir einen Mitsubishi Outlander 4WD. Ausgestattet mit Navigations Apps, Wifi Hotspot und Mobiltelefon. Wir fühlen uns gut abgesichert und startklar für unsere nun beginnende eigene Expedition.

 

Eine Zwischenübernachtung legen wir in Saraquipi ein. Unsere Lodge ist ein Bildungs-, Wissenschafts- und Okotourismusziel und besteht aus 15 Zimmern. Mit so viel Kompetenz ausgestattet freuen wir uns auf die Wanderungen auf dichtbewachsenen Regenwaldpfaden, die Überquerung schaukelnder Hängebrücken und die vielgepriesene Chocolate Tour. Köstlich, die Geheimnisse des Kakao. Der weitere Tag ist Action und Abenteuer gewidmet. Der Saraquipi Fluss fordert uns förmlich zu einer Rafting Tour heraus.

 

Unsere Reise bringt uns in die Nähe von Boca Tapada. Wir sind 12km von der Grenze zu Nicaragua entfernt. Ab Pital führt uns der Schotterweg vorbei an Ananasplantagen, bis sich der breite Fluss Rio San Carlos vor uns auftut. Wir befinden uns im irgendwo im Urwald-Paradies. Zu unserer Lodge müssen wir bei Tageslicht per Boot übersetzen. Unser Auto verbleibt an einem bewachten Parkplatz. In absoluter Abgeschiedenheit tauchen wir ein in 60 Hektar Anwesen. Hier hat man die Qual der Wahl. Gemütlicher Bungalow oder Baumhaus? Egal, wofür man sich entscheidet – ein Traum! Hier sind wir wieder Eins mit der Natur. Einschlafen mit dem Klang des Dschungels und Aufwachen vom Gesang der Vögel. Jede Menge Vögel, Affen, Krokodile und Faultiere leben hier. Während des Frühstücks beobachten wir die Aras und Tukane. Die Lodge bietet ein umfassendes Aktivitätsprogramm, verfügt über einen Pool und kostenfreie Kanus. Unbedingt zu empfehlen ist die geführte Tour zur Beobachtung nachtaktiver Tiere. Was man da zu sehen bekommt!

 

Weiter zieht es uns nach La Fortuna, ein kleines Städtchen am Vulkan Arenal gelegen. Hier ist es trubelig. Zahlreiche Geschäfte, Restaurant und Hotels stehen zur Auswahl und dies sofern gewünscht auf gehobenem Niveau. Hier wissen wir kaum, was wir machen möchten. Die Auswahl an Aktivitäten ist immens groß: Wandern über Lavagestein im Nationalpark Arenal, Abenteuer pur bei einer Canopy Tour, durch die Baumwipfel auf den Hängebrücken, nass bis auf die Haut beim Canyoning oder die gigantischen Wasserfälle La Fortuna. Irgendwie müssen wir uns entscheiden und trennen uns gemäß unseren Interessen. Auf jeden Fall wollen wir an einem der Tage den Vulkan Tenorio besuchen. Noch nicht vom Massentourismus erschlossen ist dieses Schutzgebiet, wo Nebelwald auf üppigen Regenwald trifft. Der Tenorio besteht aus vier Gipfeln und zwei Kratern. 

 

Von Vulkanen haben wir immer noch nicht genug und so fahren wir weiter zum Rincón de la Vieja im gleichnamigen Nationalpark. Unsere Wahl fällt auf eine sehr touristische Unterkunft. Diese hat jedoch den Vorteil eines sehr guten Zugangs zum Nationalpark und verfügt über ein sehr großes Grundstück mit Thermalquellen und Wasserfällen. Die Lodge ist zeitgleich noch eine aktive Farm und so begleitet uns der Geruch von Pferden und Kühen durch den Tag. Wer Ambitionen hat zu Pferden, der sollte hier einen Ausritt unternehmen. Für alle anderen gibt es drei Wanderrouten, auf denen man Schwefelquellen und weitere vulkanische Phänomene entdecken kann und mit Glück auch Nasenbären, Leguane und Gürteltiere erspäht. Wer jedoch bisher die Zeit für eine wilde Kayaktour oder die adrenalinreiche Canopytour gefunden hat, der kann hier Abhilfe verschaffen. Entspannt lassen wir den Tag mit einer Vulkanschlammmaske im Outdoor-Spa den Sonnenuntergang mit Blick auf die Pazifikküste ausklingen.

 

Über eine abenteuerliche Schotterpiste fahren wir in Richtung Monteverde. Hier erwartet uns ein tropischer Berg-Nebelwald. Mystisch muten die starken Moose und Flechten an. Auf 12.000 Hektar finden Sie mehr als 2500 Pflanzen- und mehr als 100 Säugetierarten. Unbedingt einen Guide nehmen, ausgedehnte Spaziergänge unternehmen und mit viel Glück den Paradiesvogel Quetzal, einen Jaguar, Puma, Affen, Tapire und Faultiere entdecken. Eine Köstlichkeit der Region sollten Sie sich nicht entgehen lassen: Käse. Ein weiteres Highlight sind die sensationellen Sonnenuntergänge. Hierzu fahren wir abends extra zu einer wundervollen Farm mit privatem Naturschutzgebiet. Die Pizza aus dem hauseigenen Steinofen rundet das Setting ab. Bewegt und überwältig sinken wir in die Nachtruhe.

 

Der Besuch des Selvatura Parks steht auf unserem Programm. Acht Hängebrücken von insgesamt 3 km Länge und maximal 60m Höhe bieten uns die Möglichkeit das einzigartige Ökosystem kennenzulernen. Um nicht an festgelegte Besuchszeiten gebunden zu sein, verzichten wir auf den kostenfreien Shuttle ab St. Elena und steuern das Ziel mit dem eigenen PKW an.

 

Jetzt ist es aber mal Zeit den Zeh in Salzwasser zu strecken und wie es uns die Faultiere vormachen einfach zu entspannen. Hierfür lassen wir uns in Manuel Antonio nieder. Eingerahmt vom gleichnamigen Nationalpark und sehr schönen Stränden und Buchten lassen wir es ruhig angehen. Zahlreiche Bars und Restaurants runden das kulinarische Angebot ab und bieten vor allem mit ihrer Hanglage einen sensationellen Blick auf das Meer. Ein Highlight wäre das seltene Totenkopfäffchen zu entdecken und so zieht es uns doch wieder einen Tag in den Nationalpark. Ruhig ist es nicht wirklich, sondern ganz schön aufgeweckt. Wir beobachten die Surferszene vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen. Catamarantouren und Parasailing wird angeboten. Eigentlich alles, was das touristische Herz so mag an Unterhaltung.

 

Wir entschließen uns doch ein wenig weiterzuziehen, um unsere Reise mit noch einem weiteren Highlight anzureichern. Den Eintrittspreis in Höhe von 6 USD zahlen wir gerne. Der Nationalpark Marino Ballena bietet uns die Möglichkeit eines traumhaften Strandes und je nach Jahreszeit der Sichtung von Walen und Delfinen. Wir haben Glück und sehen bei einer organisierten Schiffstour Buckelwale. Ein paar Nächte verbringen wir hier in einem wunderschönen Eco-Resort mit Infinity-Pool auf das Meer blickend.

 

So langsam neigt sich unsere Reisezeit. Nach unserer insgesamt 5-tägigen Regenerationspause brechen wir auf für zwei weitere Nächte in eine noch sehr ursprüngliche und weniger bekannte Region Costa Ricas. Umgeben von märchenhaft anmutenden Nebel- und Regenwäldern finden wir uns am Cerro de la Muerte, dem höchsten Punkt der Panamerica wieder. Erst im 20. Jahrhundert entstanden dort die ersten Dörfer. 30 km Wanderwege lassen auf die Entdeckung von Quetzal, Jaguar oder Ozelot hoffen. Mit der Kamera ausgerüstet wagen wir hier eine Tour mit dem Mountainbike. Abends genießen wir die familiäre Wärme und Hospitalität der Lodge. Ein authentischer Abschluss unserer Reise.

 

Wollen auch Sie eines der artenreichsten Länder der Welt entdecken? Sehr gerne plane ich Ihre Reise. Ich freue mich auf Sie!

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