Städtereise nach Miami
26.02.2022 – 02.03.2022
Vereinigte Staaten von Amerika
3 Personen
Mein Reiseerlebnis
Zum 18. Geburtstag durfte sich mein Stiefsohn einen Flug wünschen, egal wohin. Da sie in der Faschingswoche einige Tage schulfrei hatten, konnten wir 5 Tage wegfliegen und da nun endlich die USA ihre Tore wieder für Europäer geöffnet hatte, fiel seine Entscheidung recht schnell. Die 6 Stunden Zeitverschiebung an der Ostküste sind auch bei einem kürzeren Aufenthalt noch ganz gut wegzustecken und in Miami hatte man Ende Februar schon eine sonnige Wetteraussicht. Da die Zeit vor Ort natürlich trotzdem kurz war, habe ich ein möglichst zentral gelegenes Hotel ein paar Schritte vom Ocean Drive entfernt im Art Deco Viertel gewählt.
South Beach erstreckt sich ja sehr lang mit einem schier endlosen Sandstrand, aber the place to be ist natürlich die Strandpromenade am Ocean Drive. Über einige Blocks hinweg findet hier insbesondere abends ein Showlaufen der Superlative statt. Wir sind gleich am ersten Abend auf einen Drink und Snack noch in eines der Restaurants in erster Reihe gegangen und haben uns an den vorbeilaufenden, überwiegend sehr knapp und ausgefallen bekleideten Menschen erfreut. Beneidenswerte Körper zeigten ebenso viel Haut wie Menschen der Kategorie „ach schau an, bei uns würde man doof angeschaut werden und hier kann einfach jeder zeigen und machen was er will“. Man mag dazu stehen wie man will, aber es hat etwas sehr entspanntes und befreites und ja, auch durchaus oftmals etwas amüsantes. Trotz Müdigkeit hielten wir in diesem Live-Kino bis 22 Uhr Ortszeit durch.
Am nächsten Tag haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und sind in South Beach die wunderschöne Strandpromenade entlang, über die Venetian Islands rüber nach Downtown, ins Künstlerviertel Wynwood und zurück geradelt. Auf den Beach Cruisern und den breiten Straßen lässt es sich ganz entspannt fahren und das glitzernde Wasser überall ist einfach herrlich. Räder ausleihen und die Stadt auf diese Weise erkunden kann ich wirklich nur empfehlen.
In Wynwood besuchten wir die Street Art Ausstellung Wynwood Walls mit vielen poppigen und bunten Kunstwerken. Das ganze Viertel hat einen eigenen Charme und es war sehr nett, etwas durch die Straßenzüge zu schlendern.
Für den kommenden Tag haben wir die unterschiedlichen Angebote an Hop-on Hop-Off Bussen, Stadtrundfahrten und Bootstouren studiert. Leider war uns nicht ganz ersichtlich, wie sich die einzelnen Touren unterschieden. Seit Corona wurden wohl auch einige Routen zusammengelegt oder geändert, sodass wir letztlich eine etwas andere Route fuhren, als wir eigentlich wollten. Die im Paket enthaltene Bootstour „Millionaires Row“ war sehr schön und lohnte sich mehr als die Stadtrundfahrt mit dem Bus. Vielleicht wird die Busfahrt nach Corona auch wieder etwas ansprechender. Einige Highlights wie der Ocean Drive wurden gar nicht angefahren (da dieser für Busse wohl noch gesperrt ist) und insgesamt gab es auch recht wenig Information zu dem Gesehenen. Trotzdem ist so eine gemütliche Fahrt durch die Stadt immer eine gute Möglichkeit, etwas von den unterschiedlichen Vierteln zu sehen.
Abfahrtspunkt der Busse und Bootstouren ist Biscayne Marketplace, ein kleines Hafenareal mit Shops und Restaurants. Hier haben wir nach der Bootstour auf der Terrasse des Hard Rock Cafés mit herrlichem Blick auf die Stadt und das Wasser noch gegessen, bevor wir dann wieder zu unserem allabendlichen "Leute und Autos Gucken" am Ocean Drive einen Platz an der Promenade gesucht haben.
Im Vergleich zu meinen bisherigen Aufenthalten in Miami Beach konnte man die Spuren der Pandemie deutlich sehen. So einige der Geschäfte hatten zugemacht, auch von den alteingesessenen Restaurants haben es nicht alle geschafft. Aber es war trotzdem einiges los und der Markt mit den vielen bunten Straßenständen auf der Fußgängerzone der Lincoln Road war gut besucht und es machte Spaß, hier etwas langzubummeln. Für uns war es ein schönes und kurzweiliges Eintauchen in eine sehr bunte und lebensfrohe Welt, in der Leben und Leben lassen ganz groß geschrieben wird.
Für verrückte Ideen bin ich immer zu haben, denn oft entstehen daraus ganz tolle Erinnerungen.