Familienurlaub in Florida
08.04.2022 – 21.04.2022
Vereinigte Staaten von Amerika
4 Personen
Mein Reiseerlebnis
Wir hatten diesen Urlaub für die Osterferien 2020 gebucht mit einem schönen Ferienhaus in Cape Coral direkt am Kanal mit Bootsanlegersteg und einem großen Mietwagen, in dem wir alle samt Gepäck entspannt Platz gefunden hätten. Dann kam, wie für viele, alles anders.
Zwei Jahre später durften wir nun endlich die langersehnte Reise antreten. Der Mietwagen wurde aufgrund der massiv gestiegenen Preise doppelt so teuer, obwohl er um einiges kleiner ausfiel und mit all unserem Gepäck auch durchaus an seine Grenzen kam. Aber das Autofahren in USA ist so entspannt, dass wir auch ohne dicken „Amischlitten“ Spaß hatten. Da unser ursprünglich gebuchtes Haus nicht mehr zur Verfügung stand, haben wir bei unserer erneuten Suche eine Alternative in Bonita Springs gefunden. Im Nachhinein waren wir so glücklich darüber, aber mehr dazu später.
Wir flogen nach Orlando und sind die ersten 3 Tage an die nördliche Golfküste Floridas gefahren, nach Clearwater Beach. Da keiner von uns bisher diese Seite Floridas kannte, wollten wir uns unterschiedliche Regionen mal anschauen, um für die nächsten Male (wir kommen definitiv wieder!) einen Favoriten zu haben.
Clearwater Beach hat einen tollen breiten und langen, weißen Sandstrand. Gut, das ist in dieser Region kein Alleinstellungsmerkmal, wie wir schnell merkten. Aufgrund des Wetters war es die ersten Tage nicht ganz so heiß, sehr windig und das Meer wurde dem vielversprechenden Namen nicht wirklich gerecht. Dennoch war das Wasser, wie überall wo wir waren, sehr sauber und das Meer perfekt zum Baden. Einen „Schlechtwetter“-tag nutzen wir notgedrungen zum Shoppen in einer der vielen Outlet Malls. Was will man machen?!? Ansonsten sind wir verschiedene Strände und State Parks angesteuert und haben uns das bunte Treiben am etwas belebteren Pier in Clearwater Beach angeschaut. Besonders schön war die Sundowner Delfintour am letzten Abend. Wir hatten Glück und haben tatsächlich einige Delfine in den Wellen unseres Bootes springen sehen, was ein ganz bezauberndes Erlebnis war.
Die besseren Wetteraussichten für die Tage in Bonita Springs und natürlich das Ferienhaus mit eigenem Pool haben uns nach drei entspannten Tagen voller Vorfreude die Fahrt Richtung Süden antreten lassen. Wir entschieden uns für die etwas längere Route an der Küste entlang, da wir so noch Sarasota und Siesta Key sehen konnten. Hier hat es uns vom Durchfahren allein schon super gut gefallen. Leider bekamen wir keinen Parkplatz, um den #1 Strand Siesta Key genauer anschauen zu können. Aber allein der erste Eindruck war zauberhaft und man konnte sich vorstellen, warum dieser als schönster Strand des Landes ausgezeichnet wurde. Allerdings muss man ehrlich sagen, dass alle Strände dort wunderschön sind und ihren eigenen Reiz haben. Im Gegensatz zur Ostküste ist der Sand einiges feiner und oftmals karibisch anmutend weiß wie Puderzucker.
Angekommen in unserem Ferienhaus schwebten alle auf Wolke 7 und hatten jetzt schon Angst vor dem Tag, an dem wir wieder abreisen müssten. Das Haus an sich war etwas älter und typisch für USA nicht gerade Hightech. Aber alles war so liebevoll eingerichtet und ausgestattet, die Vermieter waren ausgesprochen herzlich und hilfsbereit und das Highlight war natürlich der Salzwasserpool im kleinen idyllischen Garten. Wir fühlten uns vom ersten Moment an wohl und wie zuhause.
Im Nachhinein sind wir so froh, dass wir nicht in Cape Coral gelandet sind, da die überwiegend sehr schönen Häuser dort zwar sicher toll sind, der Weg zum Strand jedoch deutlich länger gewesen wäre. Von unserem Ferienhaus aus waren so viele tolle Strände in 3 bis 10 Minuten mit dem Auto oder in 10 Minuten mit den Fahrrädern, die wir nutzen durften, zu erreichen.
Besonders schön war es in den State Parks, also in Strandabschnitten in Naturschutzparks, in denen man eine Parkgebühr zahlen musste, aber dafür auch immer Toiletten und ein Café oder einen Kiosk vorfand.
Wir versuchten immer, relativ früh dort zu sein, was aufgrund der Zeitverschiebung kein Problem war. Die Vormittage verbrachten wir meistens am Strand und sind dann irgendwann ins Haus in den Pool umgesiedelt, da die Sonne trotz Sonnenschirme oder Schattenplätzen sehr intensiv war. Aber egal an welchem Strand wir waren, man konnte überall perfekt baden und endlos am Strand spazieren gehen. Das Wasser ist sehr sauber, unter den unzähligen Muscheln findet man immer mal besonders schöne Sammelstücke und der Blick aufs Meer lohnt sich oft, da Delfine in Strandnähe, springende Rochen oder Manatees keine Seltenheit sind. Außerdem ist die Golfküste bekannt für ihre unfassbar schönen, romantischen Sonnenuntergänge.
Der unserem Haus nächstgelegene State Park war Barefoot Beach und ich glaube nicht zuletzt wegen des wunderschönen Wohngebiets, durch das man bis zu dem Parkplatz fahren musste, war dies einer meiner liebsten. Dort wäre ich direkt eingezogen, egal in welche Wohnung oder welches Haus. Hier haben wir viele Schildkröten gesehen, einen Waschbären beim Plündern der Mülleimer erwischt, Delfine im Meer beobachtet und am letzten Abend sogar Manatees entdeckt. Das war ein atemberaubendes Erlebnis, die dicken, gemütlichen Tiere tümmelten sich zum Greifen nahe am Strand im Sonnenuntergang.
Delnor-Wiggins, Lovers Key und Little Hickory Beach Park waren nur wenige Minuten mit dem Auto entfernt und wir sind jeweils vollgepackt mit einer Kühltruhe, Strandstühlen, Sonnenschirmen und ganz wichtig der Angel meines Mannes losgezogen. Da Florida ein reinstes Anglerparadies ist, hat sich mein Mann gleich zu Beginn des Urlaubs eine Angellizenz geholt und nutzte jede Gelegenheit, sein Glück mit den unzähligen Fischen zu versuchen. Am ersten Abend legten wir auch einen super leckeren, großen Fisch auf den Grill. Publix hat eine tolle Fischtheke, sodass man auch ohne eigenes Angelglück frischen Fisch genießen kann. Mein Mann war glückselig und genoß die Ruhe und Idylle mit seiner Angel am Wasser. Währenddessen waren die Kinder kaum aus dem Meer rauszubekommen. Ob eine Schwimmbrille, Frisbee oder einen kleinen Ball, es brauchte nicht viel, um die beiden beschäftigt und glücklich zu lassen und so kam jeder auf seine Kosten.
Als Tipp unserer Vermieter fuhren wir einmal ca. 30 Min entfernt von Bonita Springs in ein abseits gelegenes Naturschutzgebiet mit Wanderweg. Wie von ihnen beschrieben lagen dort Alligatoren und andere Tiere direkt neben dem schmalen Wanderpfad. Man musste weder Eintritt bezahlen, noch wurden diese Tiere extra für Besucher dort gehalten. Das war wirklich wildlife at its best! Jede Menge Alligatoren, Vögel, Schildkröten, Schlangen, Waschbären und andere Tiere gingen dort ihrem natürlichen Alltag nach, was größtenteils darin bestand, recht regungslos in der Sonne zu dösen.
Dieses Erlebnis tröstete uns darüber hinweg, dass wir auf unserer Airboat Tour durch die Everglades am nächsten Tag keine Alligatoren sahen. Lediglich auf der Fahrt durch die Everglades lagen sie reihenweise am Straßenrand. Dennoch war die Tour mit dem lauten und etwas antik anmutenden Airboat ein tollen Erlebnis. Es hatte jedoch aufgrund mangelnder Tierbeobachtungsmöglichkeiten eher etwas von Achterbahnfahren, da unser Kapitän offensichtlich ein ausgewachsender Kindskopf geblieben ist und genauso viel Spaß am Driften und durch die Kanäle brettern hatte wie wir.
Als besonderes Highlight mieteten wir uns einen Tag ein Boot und sind ganz entspannt durch die innenliegenden Gewässer Bonita Springs geschippert. Bereits nach kurzer Zeit konnten wir unseren Augen nicht glauben, als direkt neben unserem Boot eine große Gruppe Delfine auftauchte. Sie schienen sich gar nicht an uns zu stören und bescherten uns so eine ganz persönliche Delfintour. Die Zeit auf dem Wasser war herrlich entspannt und der Tag brachte uns noch einige Delfine, viele andere Fische und Angelerfolge konnten nicht nur bei meinem Mann, sondern auch bei der stolzen Tochter, die ihr Glück auch mal versuchen wollte, verbucht werden.
Jeder hat ja eine eigene Vorstellung vom perfekten Urlaub. Für uns war dies definitiv ein Traumurlaub, der für alle nicht schöner hätte sein können. Die Region Bonita Springs / Naples war für uns ideal, da man viele tolle Strände auf kurzem Weg und vor allem ohne staugeplagtes Nadelöhr von Zubringerbrücken erreicht.
Auch wenn viele den gemeinen Amerikaner als oberflächlich empfinden, wir fanden die Menschen dort alle sehr freundlich, hilfsbereit und entspannt. Der viele Sonnenschein macht es einem auch echt schwer, schlecht gelaunt zu sein. Es war einfach herrlich unkompliziert und wenn man wollte, konnte man jederzeit total ungezwungen aber nett mit Einheimischen ins Gespräch kommen. Der Kontrast viel uns zuhause bereits beim ersten Supermarktbesuch auf. Wir freuen uns jetzt schon auf unseren nächsten Floridaurlaub und träumen solange von unserem Paradies.
Wenn auch Ihr von Eurem perfekten Urlaub träumt, sprecht mich gerne an.