Einmal um die Welt mit der Costa Luminosa
05.01.2019 – 09.03.2019
Italien
1 Personen
Mein Reiseerlebnis
Noch gerade rechtzeitig vor Corona zog es mich ein zweites Mal weit hinaus in die Welt, mit neuen Highlights. Anders als beim letzten Mal startet ich schon auf eine andere Weise: statt mit dem Bus nach Italien zum Einschiffungshafen anzureisen, nutzte ich dieses Mal die Fluganreise nach Venedig und schickte mein Gepäck vor. Rückblickend eine gute Entscheidung, denn wie so vieles auf dieser Reise, lief die Anreise nicht ganz reibungslos. Jetzt kann ich darüber lachen und meine Herausforderungen auf dieser Reise tragen mit Sicherheit dazu bei, dass ich für eine Vielzahl an Problemen, die bei einer solchen Reise auftreten können, jetzt eine gute Beraterin bin. Ich kann, aus eigener Erfahrung, Antworten auf Fragen geben, was man macht bei z.B. Flugverspätung, Gepäckverlust/-beschädigung, plötzlicher Arbeitsnotwendigkeit, hartnäckiger Erkrankung, frühzeitigem Reiseabbruch usw. Das klingt nach einem Albtraum? Ich würde die Reise trotzdem genauso wieder machen. Ich fühlte mich die ganze Zeit sehr gut aufgehoben & betreut von Costa und kann bestätigen, dass man zu keiner Zeit allein gelassen wird mit seinen Problemen. Das sehr fürsorgliche Bordpersonal kümmert sich mit viel Engagement um alle Belange der Gäste und sorgt dafür, dass man die Reise um die Welt genießen kann.
Auf dieser Reise standen die Schönheiten der Natur auf dem Programm – unberührte Landschaften in Argentinien, atemberaubende Gletscherwelten in den chilenischen Fjorden, Traumstände auf Moorea und Rarotonga sowie beeindruckende Natur in Neuseeland. Auch diesmal entschied ich mich dazu in Südamerika und in Neuseeland eine längere Zeit an Land zu ergänzen, um tiefer in diese einzigartigen Länder einzutauchen. In Santiago de Chile nutzte ich eine kleine Auszeit dafür, Peru und Bolivien auf dem Landweg zu bereisen, bevor ich dem Schiff auf die Osterinsel hinterherflog, um dort wieder an Bord zu gehen; zumindest war dies der Plan.
Doch auf dieser Reise lief nichts wie es sollte. Gesundheitlich angeschlagen landete ich nach einer ca. 1-wöchigen Reise durch Peru, Bolivien und Chile auf der Osterinsel und konnte mein Zuhause schon auf Reede liegen sehen. Kleiner Fun fact am Rande: natürlich gab es genau zu der Zeit als ich vor Ort in Peru war einen Bauernstreik, der alle Straßen blockierte, sodass ich spontan das ganze Programm umstellen, stornieren und neubuchen musste, um noch die Chance zu haben, Machu Picchu zu besuchen. Meine Tour war privat organisiert mit der Agentur vor Ort und so konnte ich, wenn auch gegen hohe Kosten, das Programm umgestalten, indem ich auf eine Nacht auf der Sonneninsel auf dem Titicaca-See verzichtete und eine Nacht länger in Cusco blieb. Da ich eh sehr krank war sodass sogar ein Arzt ins Hotel kommen musste, war ich gar nicht so böse drum, einen Tag im Bett zu verbringen. In dem Fall war es Glück im Unglück, dass ich diese Tour selbst organisiert hatte. Die Gäste, die über Costa diesen Ausflug gebucht hatten, konnten die Tour nicht verändern, sodass der Ausflug ausfiel wegen höherer Gewalt bzw. Machu Picchu nicht besucht werden konnte.
Doch zurück zur Osterinsel. Der Wellengang war so stark, dass es den Tenderbooten nicht möglich war, an den kleinen Holzstegen der Insel anzulegen. Ein Ein- und Ausschiffen war unmöglich – sowohl für die Gäste an Bord als auch für mich. Da die Costa Luminosa eh 2 Tage vor Ort sein sollte, übernachtete ich in einem netten kleinen Hotel auf der Insel, welches ich spontan von der Agentur buchen ließ, und machte mich am nächsten Morgen wieder auf den Weg zum Hafen. Doch niemand war da. Kein Hafen-Personal, keine Gäste, keine Boote, keine Busse, nur die Costa Luminosa lag nach wie vor auf Reede. So nah und doch so fern – dieser Satz bekam für mich an diesem Tag eine wirkliche Bedeutung.
Und dann setzte sich das Schiff auf einmal in Bewegung. Nun war ich nicht mehr so ruhig. Ich sehnte mich nur noch nach meinem Bett in meiner Kabine, anstelle mitten im pazifischen Ozean auf einer kleinen Insel mit lauter Moai Köpfen um mich herum festzusitzen. Diese findet man überall auf dieser Insel und sie sehen wirklich beeindruckend aus. Aber um ehrlich zu sein, war ich damals nicht allzu sehr in Stimmung, diese einzigartigen Statuen zu bestaunen. Viel mehr versuchte ich herauszufinden, wohin sich mein Zuhause bewegte. Mir war bewusst, dass Costa keinerlei Schuld an meiner Situation trug und sie keine Verpflichtung hatten, mich wieder an Bord zu bringen – wie auch? Nach wie vor war kein Ein- oder Ausschiffen bei dieser unruhigen See möglich. Die Stimmung an Bord war ebenfalls sehr angespannt, da die Gäste natürlich alle dahin wollten, wo ich war. Auch rückblickend immer noch eine der skurrilsten Situationen dieser Reise!
Nach einigen Telefonaten fand ich heraus, dass das Schiff die Insel umfahren wollte, um einen anderen Steg zu nutzen. Doch nachdem ich mich ebenfalls einmal quer über die Insel gemacht hatte, mussten wir alle feststellen, dass, auch wenn jetzt reges Treiben mit zig Ausflugsbussen und Hafenpersonal herrschte, ein erneuter Versuch des Anlandens mit Tenderbooten scheiterte. Da stand ich nun, mit gepacktem Koffer auf einer Trauminsel mitten im Pazifik. Und dann erlebte ich mein ganz persönliches, unvergessliches Abenteuer: ein Einheimischer erbarmte sich, packte mit Elan meinen Koffer und mich in sein kleines, hölzernes Fischerboot, das viel besser an den starken Wellengang angepasst war als die Nussschalen von Tenderbooten, und fuhr mich schnurstracks auf das riesige Kreuzfahrtschiff zu. Was für eine Show für alle Passagiere an Bord – und was für eine Erleichterung für mich! So konnte die Reise dann über die traumhafte Südsee nach Neuseeland weitergehen, wo ich abermals einige Tage in Christchurch, Queenstown und Rotorua mithilfe eines privat organisierten Landprogramms verbrachte.
Meine ganz persönlichen WOW-Momente auf dieser Reise:
- Fahrt mit dem Ferrocarril Austral Fueguino am Ende der Welt durch Feuerland in Ushuaia
- Atemberaubende Gletscherwelten bestaunen
- Hunderten Pinguinen auf Magdalena Island ganz nah sein
- Weltwunder Machu Picchu
- Beeindruckende Aussicht aus der Seilbahn über der Millionenstadt La Paz
- Ungeplante Überfahrt mit einem kleinen Fischerboot von der Osterinsel zur großen Costa Luminosa
- Mit Haien und Stachelrochen schwimmen in den Gewässern von Moorea
- Rundflug über der schönsten Südseeinsel – Rarotonga
- Adrenalin pur an der Geburtsstätte des Bungee-Jumpings in Neuseeland